Freigelassene Geisel sagt, sie sei von bewaffneten palästinensischen Zivilisten entführt und an die Hamas verkauft worden

Eine israelische Geisel, die während des von der Hamas angeführten Terroranschlags am 7. Oktober entführt wurde, sagte am Montag, sie sei von bewaffneten palästinensischen Zivilisten gefangen genommen und später an die im Gazastreifen herrschende Terrorgruppe verkauft worden. Nili Margalits Enthüllungen in einem Interview mit dem französischen Magazin Le Point schienen noch deutlicher zu machen, in welchem Ausmaß die Beteiligung an dem Schockangriff, bei dem etwa 1.200 Israelis getötet und 253 als Geiseln genommen wurden, über Kämpfer der Terrorgruppe Hamas hinausging. Margalit erzählte ihre Geschichte während eines Zwischenstopps in Paris auf einer Europatour, die auf die 133 noch in Gefangenschaft befindlichen Israelis aufmerksam machen soll. Margalit befand sich in ihrem Haus in der Grenzstadt Kibbuz Nir Oz an der Grenze zu Gaza, als kurz nach Tagesanbruch Tausende palästinensischer Terroristen über die Grenze eindrangen. Wie viele andere suchte sie in ihrem Haus Schutz im Luftschutzbunker, bevor Nachrichten von Nachbarn eintrafen, die mitteilten, dass Terroristen in ihre Stadt eingedrungen seien, erinnerte sie sich in dem Interview. Gegen 9 Uhr drangen Terroristen in Margalits Haus ein, durchsuchten Räume und steckten das Gebäude in Brand. Bald fanden sie sie in ihrem sicheren Zimmer versteckt. Die 42-Jährige wurde nach draußen gezerrt und mit einem weißen Laken zugedeckt, während sie von „mit Kalaschnikows bewaffneten Zivilisten“ umgeben war, wie sie es beschrieb. Sie wurde gezwungen, auf einen Golfwagen zu steigen und zur südlichen Grenze zu fahren, bevor sie in ein Auto umgeladen und in die Gaza-Stadt Khan Younis gefahren wurde. Dort „verhandelten ihre zivilen Entführer mit der Hamas, um mich zu verkaufen. Als sie bezahlt wurden, brachten sie mich direkt in einen Tunnel“, sagte sie.